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Erstellt mit Dall-E 3
01.04.2024

Ich bin ein Spielkind oder mein ganz persönliches Shiny Object Syndrom

Zumindest wenn es um neue  Tools auf dem Markt geht.

Ich weiß nicht, wie viele IT-Tools ich in der Zwischenzeit ausprobiert habe, wie viele Youtube-Videos ich zu den diversen IT-Tools angeschaut habe und wie viele Anleitungen ich durchforstet habe, aber es sind auf jeden Fall eine Menge.

[In der Blog-Übersicht wird hier ein Weiterlesen-Link angezeigt]

Ich bin so in alle Löcher gelaufen, die man so finden kann. 

  • FOMO (Fear of Missing out): oh da gibt es ein neues Tool, das muss ich mir anschauen!
  • Meine eigene Arbeitsweise an neue Tools anzupassen um mich dann zu wundern, warum es nicht so funktioniert, wie bei den anderen, die ich bei  Youtube gesehen habe
  • Dem Shiny Object Syndrom oder auch Tool-Wechsel-Syndrom verfallen. Was prinzipiell nicht dramatisch wäre, wenn ich es nicht immer wieder mit einem "Komplett-Umzug" verbunden hätte. Nach dem Motto "all in"

Meine Toolsuche

Ich habe Stunde um Stunde damit verbracht die vielen Tipps die ich gesehen habe, in den diversen Tools umzusetzen, fühlte mich unendlich produktiv und merkte am Ende. Das Tool sieht zwar jetzt hübsch aus, aber Inhalt habe ich eigentlich keinen produziert und neues Wissen - außer das über das jeweilige Tool - habe ich mir auch nicht angeeignet. 

Um nicht missverstanden zu werden: ich habe es trotzdem nicht als "vertane Zeit" für mich verbucht. Sich mit Tools und Technik auseinander zu setzen, halte ich persönlich für wichtig und wertvoll. Was ich nur gelernt habe, ich muss den "Ausstieg" auch wieder finden. Und vor allem, wenn ich feststelle, eine Methode / Tool funktioniert für mich nicht, nicht zu versuchen sie in einer "Gewaltaktion" dann auf eine neue Methode / Tool umzustellen, sondern sie sukzessive umzustellen. Weniger Perfektionismus an der Stelle tut mir zumindest gut (und meiner freien Zeit, die nur begrenzt zur Verfügung steht). 

Ich war also auf der Suche nach einem Tool, wie ich meine Informationen und Notizen sinnvoll organisieren kann. Entdecke das Tool Notion, schaute ein paar Videos und war begeistert. Angemeldet und mich in den zig Templates verloren, diverse ausprobiert und "hübsch" gemacht und dann festgestellt, dass ich zumindest privat meine ToDos nicht über diverse Aggregationsphasen schieben will und auch die hübschen Dashboards eigentlich für meine Zwecke viel zu oversized sind. Das Interesse schlief also ein und eine Lösung für mein privates Wissensmanagement war es am Ende des Tages auch nicht. Die einzigen zwei Anwendungsfälle, die ich noch in Notion habe, ist meine "Buchdatenbank" und meine "Reiseübersicht", die aber eigentlich ehrlicherweise auch nur weil das Template mit dem ich sie erstellt habe so hübsch aussieht....

Gelandet bin ich nun bei Obsidian. Auch hier kann man sich "verlieren" und ganz viel fancy Dashboards bauen, aber das Grundkonzept ist eigentlich: schreibe Text und verlinke die Notizen. Mehr braucht es nicht und vor allem ich nicht!

Mein persönliches Fazit: sich vorher den Anwendungszweck überlegen und dann sich auf die Suche begeben. Erst mal ausprobieren und nicht mit dem Ansatz "all in" alles umschmeißen.  

Meine Arbeitsorganisation

Das nächste Loch war meine Arbeitsorganisation oder eigene "Denk"-Logik an ein Tool anpassen. Ausgeprägt geschehen bei der Zettelkastenmethode. Ich habe das Buch von Söhnke Ahrens: "Das Zettelkastenprinzip" verschlungen und in Obsidian die Ziffersystematik eingeführt. Zuerst in der Notizüberschrift, was aber nicht zielführend war beim Verlinken. Dann habe ich die Ziffer in die Metadaten der jeweiligen Notiz gepackt, um dann festzustellen, dass ich jedes mal die Notiz aufmachen muss um zu schauen, welche Folgeziffer denn nun kommt und ehrlicherweise hatte ich dann irgendwann mein eigenes Ziffernkonstrukt nicht mehr verstanden....

Es entspricht einfach nicht meinem Denkmodell! Möge es da draußen noch so viele Leute geben, die damit hervorragend zu Recht kommen. Ich auf jeden Fall gehöre nicht dazu.

Gleiches gilt auch für keine Ordnerstruktur in den Notizen, alles über verlinken und dann ergibt sich über die Verlinkung der Gedankengang und es generiert sich daraus eine neue Idee. Nun ja, partiell. Ich habe für mich gelernt, ich brauche auch in meinem Wissensmanagement eine rudimentäre Struktur und kann dann über die Verlinkung durchaus die Notizen "verbinden". Nach diversen Ordnerstrukturen bin ich nun zufrieden mit Strukturnotizen oder auch Map of Content genannt.

Mein persönliches Fazit: erst Gedanken über die eigene Arbeitsweise und was ich eigentlich aufbauen will und dann nach Anregungen und Methoden suchen. Will ich z.B. damit meine ToDos verwalten oder doch nur reines "Wissen" verarbeiten. 

Sich vorher Gedanken darüber machen, wie man mit den Daten dann umgehen will. Also beispielsweise wo will ich sie speichern? Tool-unabhängig? Will ich mit mehreren Geräten darauf zugreifen können oder reicht es auf einem Gerät?

Wie ist meine eigene Denk- und Arbeitslogik. Wie viel Struktur brauche ich oder kann ich mit einer "Lose-Blatt-Sammlung" umgehen?

Ich für meinen Teil habe auf jeden Fall auch einiges über meine eigene Arbeitsorganisation in den letzten Monaten gelernt und meine eigenen Stolperfallen. Und der Kenner wird es an der Reihenfolge gemerkt haben. Man sollte sich erst über seine eigene Arbeitsorganisation klar werden und dann nach einem Tool schauen.

Neue Wissensmanagement-Tool probiere ich übrigens immer noch leidenschaftlich gerne aus und beschäftigte mich damit. Ebenso mit den vielfältigen Methoden, die in der PKM-Bubble so umherschwirren. Ich schmeiße nur in der Zwischenzeit nicht mehr mit jedem neuen Tool oder jeden neuen Methode mein gesamtes System um, sondern probiere nur nebenbei aus und bleibe bei meinem Tool und System. Neue Funktionen führe ich dann ein, wenn ich sie brauche.